Die Ursprünge der PlayStation:
Wenn man nach den Ursprüngen der Playstation sucht, wird man unweigerlich auf die Geschichte des geplatzten Joint Venture des Multimediaspezialisten Sony mit dem Konsolenkönig Nintendo stoßen.
Zwischen 1988 und 1991 handelten Sony und Nintendo einen Vertrag zum Bau einer CD-ROM basierten Konsole aus. Das Ergebnis sollten 2 Systeme sein, das von Sony hergestellte System sollte CD-ROM Spiele von Sony abspielen können, und gleichzeitig die Module der 16-Bit-Konsole SNES von Nintendo schlucken. Im Gegenzug würde Sony ein CD-ROM Addon für Nintendos SNES bauen welches dann wiederum beide Systeme unterstützte. So weit so gut. Nach Abschluss der Verträge kamen Nintendo bedenken, und eine genauere Analyse der Verträge brachte ans Licht, dass sich Sony für die CD-ROM Spiele das volle Lizenz und Vermarktungsrecht vereinbart hatte. Dies wiederum gefiel Nintendo gar nicht, waren die Nintendo Manager doch dafür berüchtigt mit Argusaugen über alle Lizenzen zu wachen. Daher beschloss Nintendo intern, den Vertrag nicht umzusetzen, sondern sich an den Niederländischen CD Spezialisten Philips zu wenden um das SNES Addon zu fertigen. Philips war darüber hoch erfreut, konnten Sie doch so Ihr eigenes Konsolenprojekt, das CD-i mit den Top Titeln aus dem Nintendostall vergolden.
Nur „vergaß“ Nintendo einfach Sony das Ende des Joint Venture bereits vor der Veröffentlichung mitzuteilen. Somit entwickelte Sony munter sein „PSX“ genanntes Addon für das Nintendo SNES. Auf der Summer Consumer Electronics Show 1991 stellte Sony dann, überzeugt der Deal mit Nintendo liefe wie vereinbart, sein SNES CD-ROM Addon vor. Zur Überraschung der anwesenden Presse stellte aber Nintendo kurz darauf seinen Plan für ein exklusives Addon von Philips vor. Von Sony war auf einmal keine Rede mehr. Die Sony Vertreter saßen da wie begossene Pudel und trauten ihren Augen und Ohren kaum. Die Presse war sich einig, Nintendo hatte in einem Schachzug den unliebsamen Partner vor die Tür gesetzt, und auch noch vor der Weltöffentlichkeit blamiert.
Nun verstehen gerade Firmen aus Japan im Bezug auf die Ehre keinen Spaß. Und dass die Urjapanische Firma Nintendo Sony ausbootete um eine Ausländische Firma ins Boot zu holen muss bei den Verantwortlichen Managern von Sony eine kochende Wut ausgelöst haben. Kurz um, Sony verklagte Nintendo auf Einhaltung des Vertrags, Nintendo klagte gegen Sonys Plan, das Standalone Gerät als „Play Station“ in den USA zu vermarkten und am Ende begrub Nintendo einfach seinen Plan für ein CD-ROM basiertes System ganz und entzog damit dem Deal seine Basis. Die Klagen wurden zurückgezogen und Nintendo verlor seine Klage gegen die Verwendung des Namen „Play Station“ in den USA. Sony stand mit seiner Investition ziemlich einsam da, jedoch wurde eine „Einigung“ erzielt. Um die Schadensersatzklage von Sony abzuwenden gestattete Nintendo Sony weiterhin den Einbau des SNES Ports in das Standalone Gerät, behielt sich aber alle Lizenzrechte vor. Wohl aufgrund dieses „Verrats“ von Nintendo beauftragte die Firmenleitung von Sony Ken Kutaragi, den leitenden Entwicklungsingenieur, aus dem SNES Addon Prototypen ein eigenständiges System ohne SNES Teil zu bauen.
1995-2006: Die PlayStation (PSX, PSone)
Die „neue“ PlayStation (man beachte den entfallenen Freiraum zwischen Play und Station) wurde 1994 vorgestellt und der Verkauf startete in Japan am 3. Dezember 1994. Der Rest der Welt kam erst ab 1995 in den Genuss sein teuer verdientes Geld für eine neue Spielkonsole auszugeben. So startete die PlayStation im September 1995 in den USA (vor 15 Jahren …) und im November des selben Jahres in Europa. Die PlayStation schlug in den bis dato fest zwischen Nintendo und Sega aufgeteilten Konsolenmarkt ein wie eine Bombe. Launchtitel wie Battle Arena Toshinden, Warhawk, Air Combat, Philosoma und nicht zu vergessen Ridge Racer sorgten durch die dank reichlich Platz auf der CDROM möglichen Details für reichlich Interesse. Nintendo kam mit seinem N-64 mehr als ein volles Jahr zu spät, um den Siegeszug der PlayStation noch aufhalten zu können. Möglicherweise fühlten die Entscheider nun so etwas wie Reue über die verpasste Gelegenheit. Denn ohne den Affront bei der CES 1991 hätte der Gewinner der CD-ROM basierten Konsolen leicht Nintendo heißen können. Im verlauf der Folgenden Jahre hielt sich die originale PlayStation an der Spitze des Konsolenmarktes. Die Konkurrenz von Sega patzte mit den beiden „Flop“ Konsolen Mega-CD und Saturn, und Nintendos N64 lief Leistungsmässig der Konkurrenz hinterher. Die PlayStation verkaufte sich über ihren offiziellen Lebenszyklus von 12 Jahren mehr als 102 Million mal. […]